Wir wollen ein interkulturelles und interreligiöses Familienfest feiern. Mit verschiedenen Angeboten für Kinder, wie eine Ostereiersuche und andere kleine Überraschungen. Es gibt ein Mitbring-Buffet, jeder kann und darf etwas zu essen mitbringen. Wir wollen auch kulinarisch eine große VIelfalt. Für Getränke wird gesorgt.
Einfach vorbeikommen und zum Miteinander beitragen. Anmeldungen sind gerne gesehen, aber nicht notwendig.
Die Kirche sollte zu einem offenen Treffpunkt für alle werden. Ein gemeinsames Mittagessen, auch für diejenigen, die sonst allein sind oder sich nur schwer eine warme Mahlzeit leisten können. Livemusik, die zeigt, wie viel Kultur das Harzer Land zu bieten hat. Vor allem aber Gemeinschaft und Miteinander, die zum Kern christlichen Glaubens gehören. Spoiler: Das Vorhaben ist mehr als gelungen.
Von Donnerstag bis Sonntag war die Schlosskirche in Osterode geöffnet und hatte ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Das sprach sich offenbar rum, denn es wurden immer mehr Menschen, die sehen wollten, was dort eigentlich los war. Dank enger Vernetzung in der Region griff alles ineinander, verschiedene Akteure trugen zum Gelingen bei. Das fing an beim Organisationsteam über die Musiker, die Technik, die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und alle, die irgendwo mit anpackten.
Dieser Geist übertrugt sich ganz offensichtlich auch auf die Gäste. Viele nahmen sich Zeit für Gespräche, natürlich für das Essen und für die Musik. Am Samstag spielte die Family Band von Lingen, die mit Pastor Gerhard von Lingen in Osterode eine lange kirchliche Geschichte hat und diese in ihrer Musik lebt und erzählt. Ob nun einfach nur als wohlklingende Hintergrundkulisse oder aber zum Zuhören bei vielsagenden Texten, blieb jedem selbst überlassen.
Genau diese Ungezwungenheit, die aber viele intensive Begegnungen und Gespräche ermöglichte, machte die Vesperkirche aus. Das sah auch der Präsident des Landeskirchenamtes in Hannover, Dr. Jens Lehmann, so. „Es ist ein anderes Bild von Kirche“, sagte er, und bezog das sowohl auf die ungewöhnliche Sitzordnung als auch auf Inhaltliches. Ein modernes Bild von Kirche, ein gemeinschaftliches. Kirche verbindet, nahm er als Erkenntnis mit, verbindet Menschen aller Altersklassen, aller sozialen Schichten und sogar über Religionsgemeinschaften hinaus.
Dass das im Harz möglich ist, erzähle der Jurist und Verwaltungsexperte aus Pöhlde, den viele auch durch das Diakonische Werk kennen, Kolleginnen und Kollegen in Hannover schon lange. Die Vesperkirche ist für ihn ein weiterer Beweis dafür. Und ja, es war eine lebendige Kirche, eine, die sich um die Menschen drehte, eine, die sich öffnet und dadurch zu einem Safe Space für viele wird. „Alle an einem Tisch – Vielfalt unterm Kirchendach“ wurde durch diese Veranstaltung Wirklichkeit und setzte somit ein kirchliches, aber auch gesellschaftliches Zeichen.
Ein richtig schöner Familienausflug mit knapp 50 Personen nach Wolfsburg sollte es werden – für alleinerziehende Eltern mit ihren Kindern. Und zwar in Kooperation des Diakonischen Werkes und der Evangelischen Jugend Harzer Land. Und das wurde es auch – nur nicht zum Phaeno, sondern in die Autostadt. Und das kam so: „Aufgrund von technischen Problemen konnte das Phaeno ganz kurzfristig am Samstag nicht öffnen. Wir kamen zwar kostenlos in den Genuss der ‚Physikanten-Show‘ und danach sollte es eigentlich losgehen. Aber daraus wurde leider nichts“, beschreibt Dana Brömme vom Diakonischen Werk die Gründe, warum kurzfristig umdisponiert wurde. „Wir haben währenddessen schon Kontakt zur Autostadt aufgenommen, die ja glücklicherweise direkt nebenan ist. Die waren superfreundlich, wir haben sogar für alle ermäßigte Tickets erhalten und sind somit nicht umsonst nach Wolfsburg gefahren.“ Alle hatten Spaß an den vielseitigen Angeboten für Kinder und Erwachsene und am Abend waren alle glücklich über diesen schönen Familientag. So begeisterte zum Beispiel eine Riesenrutsche, ein High-Tech-Erlebniskino mit selbstbedienbarer Oberfläche, die Kurzfilme auf dem Planetariumhimmel und vieles mehr. Denn jeder Pavillon thematisiert ein anderes Erlebnis und so kann die Autostadt schon fast mit einem Themenpark verglichen werden, der großen und kleinen Besuchern viel zu bieten hat.
Die Idee zu dieser Fahrt entstand aus Rückmeldungen der täglichen Arbeit heraus. Svenja Rudloff vom Diakonischen Werk erläutert: „Immer wieder hören wir, dass es vor allem alleinerziehende Eltern schwer haben und das Geld sehr oft knapp ist.“ Diakonin Annka Zietz von der Evangelischen Jugend ergänzt: „Ausflüge wie der Besuch des Phaenos sind oftmals einfach aus finanziellen Gründen nicht drin. Mit den Fahrtkosten und den Eintrittsgeldern liegt man schnell bei über 100 Euro für eine dreiköpfige Familie. Wir haben uns auch ganz bewusst für einen Familienausflug entschieden und den Ausflug nicht nur für die Kinder angeboten. Es sollte ein Erlebnis für die ganze Familien zu einem ganz geringen Teilnahmepreis sein.“ Eine großzügige Erbschaftsspende machte die Fahrt erst möglich.
Und dass sie mit diesem Angebot genau richtig lagen, haben die drei von allen teilnehmenden Eltern auch als Rückmeldung erhalten. „Oftmals trauen sich Alleinerziehende mit mehreren Kindern auch einfach nicht alleine, mit dem Zug in eine größere Stadt zu fahren. In der Gruppe hat man sich untereinander sofort gegenseitig unterstützt und alle haben aufeinander geachtet. Das war eine tolle Dynamik“, schildert Dana Brömme lächelnd. Alle seien sehr dankbar gewesen, dabei sein zu dürfen und das Feedback war durchweg positiv. „Für die meisten Kinder war schon alleine die Zugfahrt ein Erlebnis. Alle würden sich freuen, wenn wir so etwas in der Art nochmal anbieten würden. Wir hoffen es – schauen wir mal“, wagen die drei einen positiven Ausblick. Auf jeden Fall habe dieser Tag wieder einmal gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit der beiden Bereiche Diakonisches Werk und Evangelische Jugend funktioniere und alle davon profitieren können – auch bei der nächsten Aktion.
DW Team mit Franziska Sterner und Stefan Krippendorff
Diakonisches Projekt „Karla kickt mit“ bekam spontane Unterstützung
„Karla kickt mit“ heißt das Projekt des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Harzer Land, das es auch Kindern aus einkommensschwächeren Familien ermöglicht, die nötige Ausstattung für den Sportverein zu kaufen. Jährlich werden Gutscheine ausgegeben, die in verschiedenen Sportgeschäften eingelöst werden können. In diesem Jahr war die Nachfrage so hoch, dass Nachschub hermusste.
Das Budget für diakonische Projekte ist natürlich begrenzt, so dass die Mitarbeiterinnen schnell ihr Netzwerk aktivierten, ob nicht irgendjemand helfen könne. Das Rockharz-Festival sowie der Rotary Club Bad Lauterberg-Südharz erklärten sich sofort bereit, einige weitere Gutscheine zu spenden. Rockharz und Rotary Club, das klingt vielleicht erst einmal nach einer wilden Mischung, ist es aber gar nicht. Durch die Pfandaktion „Glück in Dosen“ auf dem Musikfestival in Ballenstedt arbeiten beide schon länger zusammen – auch für einen guten Zweck.
Mit „Glück in Dosen“ werden Projekte der Kinder- und Jugendarbeit in der Region unterstützt, und zwar indem Flaschen und Dosen auf dem Festivalgelände gesammelt werden. Hilft der Umwelt, hilft Kindern und Jugendlichen, ist im Grunde ganz ähnlich motiviert wie diakonische Arbeit. Außerdem kennen Rotary-Präsident Stefan Krippendorff und Franziska Sterner bzw. das Rockharz-Team (das ja im Kern aus Osterode stammt) „Karla kickt mit“ natürlich und unterstützen somit gerne.
Die Gutscheine wurden in diesem Jahr wieder einmal aus allen Regionen des Kirchenkreises, also vom Oberharz bis ins Eichsfeld und vom alten Amt bis nach Bad Sachsa, abgeholt und gingen an 15 Kinder zwischen 4 und 6 Jahren, 58 Kinder zwischen 6 und 10 Jahren sowie 25 Kinder bzw. Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren. Darunter waren 36 Kinder aus der Ukraine, etwa 25 Kinder muslimischen Glaubens sowie etwa 27 Kinder, die einer der evangelischen Kirchengemeinden angehören.
„Karla kickt mit“ sowie auch das Projekt für Lernmittel, „Luca lernt mit“, wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Ein Dank geht auch an alle Kirchengemeinden, die beide Aktionen mit Kollekten unterstützen und somit überhaupt erst möglich machen.
Diakonie unterstützt Kinder mit „Luca lernt mit“ und „Karla kickt mit“
Etwa jedes fünfte Kind ist von Armut betroffen. Diese Meldung sorgte vor einigen Wochen bei vielen für Entsetzen. Nicht allerdings bei den Mitarbeiterinnen des Diakonischen Werks und anderer Einrichtungen, die nämlich täglich mit dieser Problematik zu tun haben. Daher gibt es im Kirchenkreis Harzer Land seit vielen Jahren die Projekte „Luca lernt mit“ und „Karla kickt mit“.
Während „Luca lernt mit“, Kinder aus berechtigten Familien bei der Anschaffung von Schulmaterialien finanziell unterstützt, hält „Karla kickt mit“ solche Gutscheine für Sportbekleidung und -zubehör bereit. Mehr als 500 Gutscheine konnten im vergangenen Jahr an Familien weitergegeben werden, dank großzügiger Spenden.
„Je mehr wir zur Verfügung haben, desto mehr Gutscheine gibt es“, erläutern Svenja Rudloff, Dana Brömme und Susanne Mende sachlich. Auf jeden Fall wird das diakonische Angebot gerne angenommen, und zwar im gesamten Gebiet des Kirchenkreises, aber selbstverständlich nicht nur auf Kirchenmitglieder begrenzt. So kommen auch viele Migrant*innen in die Ausgabestellen, die auf der Website des Diakonischen Werks aufgeführt sind (https://diakonischeswerk-harzerland.wir-e.de/luca-lernt-mit).
Bei „Luca lernt mit“ sind es Gutscheine im Wert von 25 Euro, für die Einschulung sogar 50 Euro, bei „Karla kickt mit“ Gutscheine im Wert von 60 Euro. Letztere können in Sportfachgeschäften in Bad Lauterberg, Duderstadt, Goslar, Osterode und Seesen eingelöst werden.
Wichtig ist noch, dass die „Luca-Gutscheine“ vor und auch bis nach den Sommerferien zunächst persönlich ausgegeben werden (auch die entsprechenden Daten finden sich auf der Website), nur wenn Gutscheine übrig bleiben, gibt es auch eine Onlineausgabe. Ein Nachweis über die Bildungs- und Teilhabepaket-Berechtigung muss mitgebracht werden, bei den „Karla-Gutscheinen“ ist auch eine Mitgliedschaft in einem Sportverein erforderlich.
Die Kooperationspartner für „Luca lernt mit“ sind folgende:
Buchhandlung Otto Dörpmund, Bad Grund
Buchhandlung Moller Die Buchwichtel, Bad Lauterberg
Papierflitzer, Clausthal-Zellerfeld
Thalia, Clausthal-Zellerfeld
Buchhandlung Gebrüder Seseke, Duderstadt
Buchhandlung Mecke, Duderstadt
Bücherkiste, Hattorf
Bürobedarf Uwe Lachnit, Herzberg
Papershop e.K., Katlenburg
Flo No. 7, Northeim
Papierus GmbH, Osterode & Northeim
Firma Georg Brockschmidt, Sankt Andreasberg
Die Kooperationspartner für „Karla kickt mit“ sind: